Leewellen-Flüge vom 28.12.04 am Harz
[Diverse Autoren]

Dokumentinterne Links:   Bericht von Matthias Picht    Bericht von Herbert Horbrügger  
Dokumentübergreifende Links:  Wetterinfo 
Downloads: IGC-Datei von Herberts Flug    IGC-Datei von Matthias' Flug

Bericht von Matthias (Picht, Aue Hattorf)
Nachdem ich meine Flugplanungen am 16.12. mit Aufzug niedriger Bewölkung um die Mittagszeit beendet hatte, wurde nach den Windvorhersagen von Wetteronline ( für den Brocken ) der 28.12.04 neu geplant. Die Kaltfront sollte erst zum späten Nachmittag herreinziehen. Nach einem Anruf in Aschersleben, wurde bestätigt, das Welle möglich sein könnte.
Wir sind dann mit der Dimona in Aue/Hattorf gestartet und haben dann in der Mitte des Harzes eine niedrige Wolkenschicht überflogen. Diese löste sich direkt hinter dem Brocken im Lee wieder auf.
Wir konnten aber kein richtiges Laminares Steigen finden. Es war sehr unruhig und sehr begrenzt. Wir konnten bis über 2.600 m steigen. Weiter im Lee, nördlich Werningerode stand ein kleines Rotorband welches sich mit Unterbrechungen nach Osten fortsetzte. Wir konnten weit über dem Rotorband aber kein steigen finden, wahrscheinlich waren wir an der Stelle schon zu hoch. Leider gab es keine Lentiartige Bewölkung die die Steiggebiete besser markiert hätte. Ein Segelflugzeug aus Aschersleben nutzte wahrscheinlich diese Wellen um bis nach Blankenburg vor zu fliegen. Leider haben wir uns nicht mehr getroffen. Nach dem Rückflug Richtung Brocken gab es nochmal ein stärkeres Steiggebiet am südlich Ortsrand von Werningerode. Leider mußten wir den Flug aus Zeitlichen Gründen und wegen dem Schließen der Bewölkung Richtung Süden abbrechen. Vielen Dank an Aschersleben für das Öffnen des Wellenfensters in der Woche, leider hat das Steigen nicht für höhere Flüge gereicht. Laut Winfinder war die ganze Zeit am Brocken SW-Wind. Ich hatte aber das Gefühl, dass die aufliegende Bewölkung am Brocken eine leichte SO-Komponente hatte. Die Windräder bei uns im Südharz standen auch auf SO.


Flugweg - Flughöhe farbcodiert


Flugweg - Steigen / Sinken farbcodiert


Barogramm - Steigen / Sinken farbcodiert


Variogramm - Steigen / Sinken farbcodiert

Bericht von Herbert (Horbrügger, Dingel):
Ich hatte das Vergnügen am 28.12.04 von Ascherleben aus einen optisch sehr schönen Wellenflug durchzuführen.
Der Wetterbericht für den 28.12.04 zeigte eine Südwestströmung mit ca 30..40km/h und ein fliegbares Wetterfenster bis etwa zum Nachmittag vor der nahenden Kaltfront. Nach kurzer Rücksprache mit Wolfgang Lieder in Aschersleben und Karl-Heinz Dannhauer, der mich bestens meteorologisch beraten hat stand die Planung für den Dienstag.
Start um 10:30 GMT bei 5-6/8 StratusCu mit gut sichtbarer Wellenlücke ca 12 km westlich vom Platz. Bodenwind ca 200° mit 10..15km/h.
Im F-Schlepp wurde schnell klar ob die Welle steht, mit ca 4m/s Mittleren Steigen hinter dem Motorsegler mußte da doch noch etwas anderes im Spiel gewesen sein.
Die Stratusdecke lag bei ca 600m und darüber eröffnete sich ein herrlicher Bick nach Südwesten. Ausklinkpunkt ca 10 km nostwestlich vom Platz in ca 1500m.
Der Wellenaufwind war sehr ungleichmäßig, geringes Steigen von ca 0,3 m/s wechselte sich mit stärkeren ( 1,5 ..2 m/s ) eng begrenzten rotorartigen Aufwinden ab.
Wie auf dem letzten Bild unten zu erkennen ist, zeigte sich in den Stratusdecke östlich des Harz sehr schön die Wellenstruktur. Ich habe mich dann vorsichtig in Richtung Nordwesten im Lee des Harzes nach
Wernigerode vorgearbeitet. Rotorwolken in ca 1500m zeigten die Wellen/Rotoraufwinde an. Meine max Höhe lag bei ca 2200m über Platz. Der Wind drehte in der Höhe auf ca 280° und schwankte zwischen
20 ..38 km/h. Insgesamt hatte ich den Eindruck fast nur in turbulenter Luft zu fliegen. Die Aufwindzonen waren kurzlebig und teilweise ortsveränderlich, aber trotzdem sicher nutzbar. Zur gleichen Zeit war auch der Motorsegler von Aue
in der Gegend vom Brocken und berichtete von ähnlich gearteten Aufwinden. Ich blieb ca 3 Std im Höhenbereich von ca 1500..2200m und wie die Bilder zeigen, war das ein eindruckvolles optisches Schauspiel.
Besonders möchte ich hier betonen wie freundlich und unkompliziert die Ascherlebener Fliegerkamaraden mir geholfen haben beim Auf/Abrüsten, Starten und der Überzeugung der Flugsicherung zur Öffnung des Wellenfensters unter der Woche. Es hätte ja vielleicht auch gebraucht werden können...
Schade, daß nicht noch mehr Wellenflieger an diesen Tag von Aschersleben aus genutzt haben, vielleicht motivieren ja die Bilder für die nächsten Flüge.


Flugweg - Flughöhe farbcodiert


Flugweg - Steigen / Sinken farbcodiert


Barogramm - Steigen / Sinken farbcodiert


Variogramm - Steigen / Sinken farbcodiert


Stratusdecke östlich des Harz mit Wellenstruktur (vgl. Text o.)